Der schönste Schatten der Braut

Männer kaufen sich keine Sachen, sie jagen den Stoff ruckzuck und tragen ihn heim. Dennoch sollte beim Anzug für den großen Tag auf den richtigen Sitz und das passende Stück geachtet werden. Hier ein kleiner Ratgeber für den Mann von Welt:

Die Vorbereitung
Auch Hochzeitsmänner sollten den Kauf des richtigen Anzuges vorbereiten. Wichtig ist, dass die Braut bereits Kleid und Accessoires ausgewählt hat. Der Bräutigam sollte immer passend zur Braut eingekleidet werden. Wenn eine Frau z.B. ein cremefarbenes Kleid trägt, passt ein grauer Anzug nicht dazu. Wichtig ist auch die Form des Brautkleids, so empfiehlt sich zu einem schlichten Kleid ein anderer Anzug, als zu einem opulenten Kleid. Toll ist es, wenn z.B. Krawatte oder Einstecktuch des Mannes auf Accessoires der Braut abgestimmt werden können. Deshalb ist auch die Farbe des Brautstraußes bzw. der Blume, die evtl. auch als Ansteckstrauß am Anzug zur Geltung kommen soll, wichtig. Noch besser ist es, wenn das farbliche Thema der gesamten Hochzeitsdeko bereits bekannt ist und berücksichtigt werden kann. Eine klare Budgetvorstellung inkl. aller Accessoires und evtl. auch Schuhe ist ebenso wichtig.

Das Brautkleid: Die unbekannte Größe
Da der künftige Ehemann das Brautkleid nicht gesehen hat, sollten Eltern oder Freunde zum Kauf des Anzugs mitkommen. Ansonsten reicht es auch, wenn der Bräutigam Farbe und Form des Kleides sowie die Farbe der Accessoires kennt. Lässt sich das Geheimnis ums Brautkleid gar nicht lüften, empfiehlt sich ein dezenter und neutraler, dunkler Anzug und somit ein Outfit, das zu allen Brautkleidern getragen werden kann. Schade ist nur, dass ein direkter Bezug dann dem Zufall überlassen bleibt.

Zeitlose Anzüge zur Hochzeit
Zu Hochzeiten kleiden sich Männer klassisch in Hochzeitsanzug, Frack, Smoking oder Cutaway. Inzwischen wird aber vorwiegend zeitlose Festmode gekauft, die auch im Alltag zu besonderen Anlässen oder im Geschäft getragen werden kann. Der Hochzeitsanzug wird meist im klassischen Schwarz gekauft. Seit Jahren sind aber Anzüge in einem zeitlosen, edlen und dunklen Blau stark im Kommen. Zudem liegen der Dreiteiler samt Weste und schmale Formen im Trend, die auch für kräftige Männer möglich sind. Gute Herrenausstatter kombinieren Hose, Hemd, Weste und Sakko quasi wie aus einem Baukasten und sind dadurch flexibler als die klassischen, geschlossenen Varianten. Das spart Zusatzkosten für Änderungen.

NoGos für Hochzeitsanzüge
Eine Kombination sollte die Ausnahme sein – und farbenfrohe Anzüge ebenso, da sie der Braut die Aufmerksamkeit rauben. Hier kann lediglich das Motto der Hochzeit Gründe dafür liefern. Ein absolutes NoGo ist ein weißer Anzug. Helle Anzüge in Cremefarben hingegen können toll aussehen und liegen nach wie vor im Trend. Eine besondere Empfehlung an viele Männer sind ordentliche Socken und Unterwäsche passend zum schicken Anzug. Am großen Tag können sich Männer ruhig einmal Mühe geben, dass auch drunter alles passt und Spaß beim „Auspacken“ zur Hochzeitsnacht entsteht.

Die richtigen Maße

  • Das Jacket sollte den Po bedecken und sich über der Brust locker schließen lassen. Es sollte faltenlos fallen.
  • Der Hemdkragen darf unter dem Kragen des Jackets 1 bis 2 cm hervorschauen.
  • Die Ärmel weisen eine korrekte Länge auf, wenn sie bis zum ersten Knochen des Daumens knapp unterhalb des Handgelenks reichen.
  • Die Hose hat die richtige Bundweite, wenn sie ohne Gürtel nicht rutscht.
  • Die Länge der Hose passt, wenn der Saum bei der Fersenkappe des Schuhs bis zur Hälfte reicht und vorn mit einem leichten Knick auf dem Schuh aufliegt.

Accessoires

Accessoires spielen auch beim Mann eine sehr wichtige Rolle. Sie schmücken den Anzug und machen ihn erst zum Hochzeitsanzug. Hier eine kleine Übersicht:

Hemd: Üblicherweise ist das Hemd des Bräutigams weiß, creme- oder champagnerfarben und hat idealerweise die gleiche Farbe wie das Brautkleid. Heiratet die Braut nicht in Weiß, darf auch das Hemd etwas bunter sein. Großer Wert sollte auf eine hohe Stoffqualität gelegt werden, damit das Hemd blickdicht ist.

Krawatte: Mit einer schwarzen Krawatte zu einem schwarzen Anzug macht niemand etwas falsch, ebenfalls risikoarm sind graue oder silberfarbene Krawatten. Sie kann z.B. mit einer Krawattenspange versehen werden. Wer sich stiltechnisch von den anderen männlichen Hochzeitsgästen abheben will, wählt einen Plastron – er ist eine breitere und festlichere Alternative zur Krawatte – oder eine passende Fliege.

Einstecktuch: Mit dem Einstecktuch kann der Bräutigam seiner Erscheinung einen zusätzlichen Farbakzent verleihen. Mit einem schlichten, weißen Einstecktuch macht niemand etwas falsch – besonders gekonnt wirkt das Anpassen auf Schuh-, Krawatten- oder Gürtelfarbe. Alternativ oder ergänzend kann man auch eine Ansteckblume wählen.

Schuhe: Bei den Schuhen steht das Understatement im Vordergrund. Die erste Wahl: ein schwarzer Schuh im Oxfordschnitt. Ebenso möglich sind Schuhe in Blau, Braun, Creme oder außergewöhnliche Varianten in Rostbraun, Bordeauxrot oder Nebelgrau. Wichtig ist, dass die Farbnuance zum Gesamtoutfit passt und sich der Bräutigam in den Schuhen wohlfühlt.

Weste: Sie verleiht dem Outfit eine extra Portion Festlichkeit und wird am besten in Kombination mit einem Plastron getragen. Die Farbe der Hochzeitsweste sollte unbedingt mit der Farbe des Brautkleids abgestimmt werden.

Gürtel: Als Grundregel gilt: Anzüge mit Gürtelschlaufen trägt man niemals ohne Gürtel. Seine Farbe richtet sich nach der Farbe der Schuhe. Eine tolle Idee zur Hochzeit: den Gürtel personalisieren zu lassen und mit Initialen oder dem Hochzeitsdatum zu versehen. Aus Gründen der Funktionalität oder für Vintage- oder Retro-Flair können auch Hosenträger getragen werden.