Hätte man Kathrin Schmidt vor einem Jahr gefragt, was sie garantiert nicht machen will, dann hätten eine Polterhochzeit und ein Auftritt in einer Hochzeits-Reality-Soap garantiert ganz oben auf der Streichliste gestanden. Doch wie die Liebe geht auch das Leben oft seine ganz eigenen Wege.
Das war auch schon vor sechs Jahren so, als Kathrin Ende des Jahres 2011 mit Freundinnen zur Ü30-Party in die Cottbuser Stadthalle zog. Es galt, eine Verlobung zu feiern, allerdings nicht ihre eigene. Sie war als Single glücklich und dachte nicht im Traum an eine feste Beziehung. Daran änderte auch ein Mann nichts, der sie an diesem Abend ansprach. Die Frage nach einer gemeinsamen Zigarette vor der Tür schien auch alles andere als romantisch. Aus der Zigarette wurde dann aber ein ganzer Abend, dem immer häufigere, gemeinsame Momente folgten. Aus dem vorsichtigen Kennenlernen wurde für jenen Jens Schmidt schnell Gewissheit. Er hatte sie gefunden, die Liebe seines Lebens – und nur ein paar Wochen später die überraschende Bestätigung mit einem kleinen Fleck auf einem unscharfen Ultraschallbild. Das Baby war für beide eher eine ungewollte Überraschung und konnte es dennoch kaum erwarten, das Leben der beiden zu bereichern. Als Frühchen erblickte Mara als dritte Tochter von Jens und erstes Kind von Kathrin viel zu früh nach nur 30 Schwangerschaftswochen das Licht der Welt. Für die Liebe war es eine gute Prüfung.
Mit der Hochzeit ließen sich die beiden dann doch viel Zeit. Sie sprachen zwar immer mal über diesen Schritt, aber so richtig kam kein Antrag zustande. Romantik ist in diesem Zusammenhang eben nicht jedermanns Stärke. So kam der Antrag ohne Ring und Blumenstrauß bei der abendlichen Heimkehr vom Sport mit einem „Warum heiraten wir eigentlich nicht?“ dann doch recht überraschend. Kathrin musste für ihr „Ja“ nicht lange überlegen und wünschte sich statt Ring ein Goldkettchen. Auf das, lieber Jens, wartet sie noch heute 😉
Wie so vieles im Leben der beiden war auch die Hochzeit eine bunte Überraschungstüte. Kathrin wollte auf keinen Fall eine Polterhochzeit, während Jens als durchorganisierter Geschäftsmann einen klaren Plan hatte. Es war wirklich spannend, wie der Start ins gemeinsame Leben diesem oft so unterschiedlich tickenden Pärchen gelang.
So wünschte sie sich einen Glitzerring, während er dem Ring erst gar keine Bedeutung beimaß und es lieber schlicht wollte. In Claudia Sack von der Cottbuser Juwelierfamilie F.F. Sack fanden die beiden ihre gute Beratung und ein überraschendes Ergebnis. Sie gelangte zu einem Kompromiss aus schlichtem Edelmetall kombiniert mit einem Glitzerstreifen, während er am Ende sein Herz ganz entgegen seinem Vorhaben an ein sehr wertvolles Modell verschenkte. Die nächste Überraschung folgte beim Kauf des Hochzeitskleids bei einem Brautausstatter in Dresden. Zufällig wurde dort gerade für die Hochzeits-Soap „Zwischen Tüll & Tränen“ gedreht und dank Kathrins Spontanität können nun alle Lausitzer im TV verfolgen, wie sie zu ihrem Traumkleid kam.
Die Hochzeit wurde aufgrund des riesigen Bekanntenkreises des Pärchens dann zum großen, rauschenden Fest in der Alten Chemiefabrik in Cottbus. Als Termin wurde der 8. Juli gewählt. Entgegen aller Vorbehalte war sie als Polterhochzeit ein ereignisreiches Bilderbuch.
Zur Trauung ging es mitsamt engerem Freundes- und Familienkreis ins Schloss nach Vetschau. Hier waren auch die zwei Mädchen aus der vorherigen Beziehung des Ehemannes dabei, für die Kathrin inzwischen mehr als nur eine gute Freundin ist. Der Anblick der „vier Ladys“ in weiß war ein richtiger Gänsehautmoment. Mit kleinen, grünen Hüftbändern als Accessoires hüllten Kathrin und Jens die drei Mädchen wie ihre ganze Hochzeit in ihre Lieblingsfarben grün-weiß.
Beim späteren Poltern in noch viel größerer Gesellschaft fiel dann vor allem der Braut ein Klumpen Porzellan vom Herzen. Als Mitarbeiterin in einem Wohnungsunternehmen lag die Befürchtung auf der Hand, dass Kolleginnen ihr als Scherz eine Wagenladung Emaille aus leer stehenden Wohnungen mit in die Ehe geben. Es blieb aber bei dem ein oder anderen Teller – und so auch bei viel Zeit für eine lange Nacht, in der sie dann mit über 250 Gästen bis zum nächsten Morgen durchtanzten.
Daheim wartete um 6 Uhr in der Früh schließlich noch ein mit Luftballons vollgestopftes Zimmer auf die beiden – eine halbe Stunde später kehrte bei den beiden nach einem turbulenten Tag dann die wohlverdiente Ruhe ein. „Es war ein rauschendes Fest, eine Riesenparty, es war unser großer Tag!“